28 Jahre nach der Wiedervereinigung: Welches DDR-Auto heute der Renner ist
Berlin/Dreilinden, 01. Oktober 2018 – Von wegen altes Eisen: Der Wartburg hat in den letzten 12 Monaten eine Wertsteigerung von satten 46 Prozent erlebt. Musste man in der DDR zeitweise über 10 Jahre auf den Traum von individueller Mobilität warten, gehen die kleinen Kultflitzer heute um so schneller vom Hof. Allerdings sind Ostalgie-Klassiker wie Wartburg und Trabant 28 Jahre nach der Wiedervereinigung selten geworden auf Deutschlands Straßen.
„1991 lief der letzte von 1,6 Millionen Wartburg vom Band, damit werden in drei Jahren sämtliche Wartburg alt genug für ein H-Kennzeichen sein“, sagt Malte Krüger, Geschäftsführer mobile.de. „Die meisten Fahrzeuge haben heute schon Oldtimerstatus. Unsere Marktdaten zeigen, dass besonders der Wartburg extrem beliebt ist.“
Massiver Wertzuwachs bei Wartburg
Der Durchschnittspreis für einen Wartburg auf mobile.de ist in den letzten 12 Monaten um satte 46 Prozent gewachsen. Konnte man im August 2017 noch für durchschnittliche 5.338,- Euro einen gebrauchten Wartburg erwerben, sind 12 Monate später beachtliche 7.818,- Euro fällig. Die große Nachfrage spiegelt sich auch bei den Standtagen wider: Nach gerade einmal 38,1 Tagen geht ein Wartburg überdurchschnittlich schnell beim Händler vom Hof. Wer sich für ein Modell aus dem Automobilwerk in Eisenach interessiert, konnte im August aus insgesamt 202 Anzeigen wählen. Die Fahrzeuge sind durchschnittlich 40 Jahre alt und haben 125.980 Kilometer auf der Uhr.
Preisstabiler Trabant
Mit 67.109 Kilometern sind die Trabants auf mobile.de durchschnittlich deutlich weniger gelaufen. Bei einem Durchschnittsalter von etwas über 35 Jahren bedeutet das weniger als 2.000 Kilometer pro Jahr. „Rennpappe“, „Plastebomber“ oder „Asphaltblase“ – der zweite große Automobilklassiker der DDR hatte viele Spitznamen, dafür aber recht wenig Power. 1957 mit 18 PS gestartet, hatte der letzte Trabant 1.1 Anfang der 90er Jahre gerade einmal 42 PS unter der Haube. Das tat der Nachfrage jedoch keinen Abbruch, aufgrund der wenigen Alternativen wurden über drei Millionen Trabants verkauft. Dabei stellt das von 1964 bis 1990 gebaute Modell P 601 mit 2,8 Millionen Fahrzeugen den Löwenanteil. Ein Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt zeigt, dass heute deutlich weniger „Trabis“ im Umlauf sind. Gerade einmal 422 Trabant wurden im August 2018 auf mobile.de angeboten. Der Durchschnittspreis eines Trabants liegt bei 4.282,- Euro und hat im letzten Jahr gerade einmal 5 Prozent an Wert gewonnen. Damit ist der Trabant zwar ein Klassiker und Sympathieträger, zur Kapitalanlage aber weniger geeignet als der Wartburg.
Kategorisiert in: Pressemitteilungen