Bedienkonzepte im Auto: Mehr als die Hälfte möchte weiterhin Knöpfe und Regler
Dreilinden/Berlin, 19. November 2020 – Kaum ein Neuwagen rollt mehr ohne sie vom Band: Sprach-, Touch- und Gestensteuerung. Sie sollen Cockpits zu einem modern-minimalistischem Aussehen verhelfen, vor allem aber für Sicherheit und Komfort sorgen. Dabei bevorzugt die Mehrheit der Autofahrer Knöpfe und Regler oder zumindest eine Kombination aus manuellen und digitalen Bedienelementen. Das ergab eine repräsentative Umfrage* im Auftrag von mobile.de, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt. Aktuell fehlt auch das Vertrauen in die Technik: Vier von zehn Befragten (39,9 Prozent) befürchten eine hohe Fehleranfälligkeit bei Nichterkennung des Sprachbefehls, jeder Sechste (16,9 Prozent) hat generell kein Vertrauen in die Funktionalität von Sprachsteuerungen.
Fast jeder zweite Autofahrer (47,3 Prozent) lässt sich zumindest hin und wieder von technischen Geräten wie Navi oder Smartphone beim Fahren ablenken. Dabei steigt mit dem Alter anscheinend auch die Vorsicht: Während unter den 18- bis 24-jährigen Autofahrern zwei Drittel (65,9 Prozent) angeben, sich beim Fahren ablenken zu lassen, sind es bei der Generation über 55 Jahre nur noch 37 Prozent. Doch auch, wenn die Sprachsteuerung für mehr Sicherheit im Auto sorgen soll: Nur jeder zehnte Fahrer (9,9 Prozent) würde eine Bedienung durch Sprachbefehle wirklich begrüßen. Knapp zwei Drittel (59,6 Prozent) präferieren hingegen weiterhin eine ganz oder wenigstens überwiegend haptische Bedienung der Steuerelemente.
Digitalisierung im Cockpit: Reine Sprachsteuerung noch Zukunftsmusik
Nur jeder zwölfte Autobesitzer (8 Prozent) gibt an, keine Knöpfe, sondern ausschließlich eine Sprachsteuerung oder ein Touch-Display im eigenen Pkw zu haben. 61 Prozent der Halter hingegen besitzen keine digitalen Bediensysteme in ihrem Auto – die Hälfte von ihnen (52 Prozent) bevorzugt haptische Steuerelemente auch klar. Dennoch sehen 57,6 Prozent der Deutschen durchaus Vorteile in einer Sprachsteuerung: Vor allem durch das Plus an Sicherheit dank weniger Ablenkung (35,4 Prozent) und die Vereinfachung der Steuerung (16,6 Prozent). Die modernere Optik der Armaturen kann hingegen nur 5,7 Prozent überzeugen.
Fahrzeugfunktionen, die Autofahrer am liebsten haptisch steuern:
- Fensterheber – 52,3 Prozent
- Klimaeinstellungen (bspw. Temperatur, Gebläse) – 44,6 Prozent
- Lautstärke – 43,4 Prozent
- Lichtsteuerung (bspw. Abblend-, Stand- und Fernlicht) – 36,1 Prozent
- Türsteuerung (bspw. Ent- und Verriegelung) – 32,9 Prozent
- Komfortfunktionen (bspw. Sitz- oder Lenkradheizung) – 23,6 Prozent
- Innenbeleuchtung (bspw. Leseleuchten) – 22 Prozent
- Mediensteuerung (bspw. Vor/Zurück, Radiosenderauswahl) – 20,2 Prozent
Mangelndes Vertrauen in die Technik und geringe Verbreitung
Neben dem Misstrauen in die allgemeine Funktionalität der Sprachsteuerung bei mehr als der Hälfte der Befragten (55,8 Prozent) sorgt sich außerdem knapp jeder Zehnte (9 Prozent) um die Datensicherheit und mangelhaft geschützte Technik bei digitalisierten Bediensystemen im Auto.
Derzeit ist ca. jeder vierte Gebrauchtwagen auf mobile.de mit einer Sprachsteuerung ausgestattet. Insgesamt stehen auf der Plattform mehr als 1,5 Mio. Fahrzeuge zum Verkauf.
*Umfragebedingungen
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der vom 11. bis 13. November 2.068 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
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