Elektroautos trotz Kaufprämie für Autokäufer nicht attraktiv
Berlin/Dreilinden, 2. April 2016 – Die aktuell diskutierte Kaufprämie für Elektroautos wird deren Absatz nicht wie erhofft anschieben. Das zeigt eine Umfrage von Europas größter Autocommunity, www.MOTOR-TALK.de, unter mehr als 4.000 Nutzern. Das ernüchternde Ergebnis: Für 70 Prozent käme der Kauf eines Stromers trotz staatlicher Bezuschussung nicht infrage. Neben dem hohen Preis sind die noch zu schlechte Ladeinfrastruktur, die fehlende Praktikabilität und die geringere Reichweite im Vergleich zu klassisch motorisierten Autos die größten Anschaffungshemmnisse.
„Die rege Diskussion in unserer Community zeigt deutlich, dass Elektroautos trotz staatlicher Kaufprämie für Autokäufer nicht attraktiver werden“, sagt Malte Krüger, Geschäftsführer der mobile.de GmbH, zu der MOTOR-TALK gehört. „Die hohen Anschaffungskosten sind nur ein Grund für das fehlende Interesse an Elektroautos. Viel gravierender ist die mangelnde Ladeinfrastruktur in Europa. Gerade Deutschland hinkt hier hinterher.“
Zu aufwendig, wenig praktikabel
Immer mehr attraktive Elektromodelle kommen auf den Markt. Aber leider sorgen infrastrukturelle Versäumnisse dafür, dass sie hinsichtlich ihres praktischen Nutzens in einem wenig guten Licht erscheinen. So gibt ein Großteil der MOTOR-TALK Nutzer an, dass das schlecht ausgebaute Ladenetz und der teils zeitintensive Ladevorgang die Stromer wenig alltagstauglich machen. Es fehlt nicht nur im ländlichen Raum an Ladestationen, sondern auch in den Metropolen. Das betrifft öffentliche Plätze und Einrichtungen genauso wie privat oder gewerblich genutzte Objekte.
Akkuleistung noch nicht ausreichend
Zwar steigt die Reichweite der surrenden Boliden stetig – dennoch gehen viele Nutzer in ihren Kommentaren auf die unzureichende Ausdauer der Batterien ein. Dabei bemängeln sie vor allem die geringe Kilometerzahl, die zurückgelegt werden kann. „Eine Weiterentwicklung der Akkutechnik ließe Elektromodelle gegenüber herkömmlich betriebenen Wagen an Attraktivität gewinnen“, so Malte Krüger.
Politik: Ein klares Bekenntnis fehlt
Seit mehreren Jahren verfolgt die Bundesregierung das ambitionierte Ziel, dass bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren sollen. Auf breiter Ebene angesteuert wird dieses Ziel in der Praxis jedoch nicht. Diese Meinung spiegelt sich jedenfalls unter anderem in Diskussionen in Europas größter Autocommunity wider. Malte Krüger: „Die ermüdende Debatte um die Kaufprämie signalisiert ganz klar, dass es den Verantwortlichen entweder an starkem Willen oder an strategischen Konzepten zur Umsetzung fehlt.“ Dabei zeigt Norwegen gerade aktuell, wie es anders geht. Während hierzulande diskutiert wird, haben die Skandinavier Tatsachen geschaffen. Ab 2025 sollen alle neuen privaten Autos, Busse und leichten Nutzfahrzeuge Elektro- oder Wasserstoffautos sein. „Die deutsche Politik muss sich klar zur Elektromobilität bekennen. Am besten in Form eines ambitionierten Investitionsprogramms. Nur so lassen sich die Autokäufer überzeugen, den Verkehr stärker als bisher zu elektrifizieren“, sagt Malte Krüger.
Umfragebedingungen
MOTOR-TALK befragte mehr als 4.000 Nutzer, ob für sie der Kauf eines Elektroautos infrage käme, wenn es 5.000 Euro Zuschuss gäbe. Der Befragungszeitraum lag zwischen 29.01.2016 und dem 31.03.2016. [Hier geht es zur Umfrage.]
Über MOTOR-TALK
MOTOR-TALK.de wurde 2001 gegründet und ist mit 2,6 Millionen registrierten Nutzern Europas größte Online-Autocommunity. Die MOTOR-TALK News-Redaktion informiert täglich umfassend über alle Themen rund um Autos und die Kfz-Wirtschaft. In rund 700 Foren mit mehr als 45 Mio. Beiträgen sowie in Blogs können sich MOTOR-TALKer mit Gleichgesinnten austauschen. Die markenneutrale Webseite www.MOTOR-TALK.de gilt als die Experten-Plattform für alle motorisierten Fortbewegungsmittel auf zwei und vier Rädern. MOTOR-TALK ist ein Teil der mobile.de GmbH, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkts. Gemeinsam erreichen beide Seiten 15,1 Mio. Unique User (Quelle: AGOF digital facts 2015-12).
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