Gebrauchtwagen, Motorräder, Camper und Co.: Der große Bundesland-Vergleich
Kleinmachnow/Berlin, 8. Februar 2021 – Zwischen Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Co. liegen Welten – zumindest in Bezug auf den Gebrauchtwagenmarkt. Das „Corona-Jahr“ hat mitunter große Spuren in den lokalen Märkten hinterlassen: Die Durchschnittspreise von Autos in Sachsen-Anhalt sind um mehr als 11 Prozent gestiegen, während sie hingegen in Thüringen knapp 12 Prozent gesunken sind. Besonders nachgefragt waren außerdem Camper und Wohnmobile – mit 46,9 Prozent mehr Inseratsaufrufen haben die Übernachtungsmöglichkeiten auf vier Rädern im urlaubslosen Krisenjahr 2020 besonders herausgestochen.
Je mehr Menschen, desto mehr Autos – die meisten Fahrzeuge werden im zugleich einwohnerreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen angeboten. Den geringsten Anteil am Gesamtmarkt hat erwartungsgemäß das Bundesland mit den wenigsten Einwohnern, Bremen, mit 8.915 Inseraten (0,6 Prozent). Insgesamt ist die Zahl der angebotenen Gebrauchten flächendeckend kleiner geworden – den größten Verlust verzeichnet Sachsen-Anhalt mit 15,6 Prozent weniger Inseraten.[1]
Das größte Angebot an Gebrauchtwagen
- Nordrhein-Westfalen (316.688 Inserate – 21,5 Prozent)
- Bayern (258.481 Inserate – 17,6 Prozent)
- Baden-Württemberg (201.093 Inserate – 13,7 Prozent)
Ältere Autos verkaufen sich schneller
Durchschnittlich am schnellsten verkaufen sich Fahrzeuge in Hamburg. Im Schnitt stehen Pkw in der Hansestadt 49 Tage beim Händler, ehe sie verkauft werden – allerdings sind die inserierten Gefährte mit durchschnittlich 5,5 Jahren am ältesten. Direkt darauf folgt Berlin mit durchschnittlich 50 Standtagen (Ø 5,9 Jahre). Die jüngsten Fahrzeuge (Ø 4,6 Jahre) stehen hingegen in Sachsen. Mit 63 Tagen Standzeit stehen sie dort aber am längsten auf dem Hof – noch vor Sachsen-Anhalt (67 Standtage) und Mecklenburg-Vorpommern (70 Standtage). In Bundesländern der ehemaligen DDR sind die inserierten Gebrauchten mit durchschnittlich 20.247 Euro günstiger, jünger (Ø 4,8 Jahre) und weniger nachgefragt (Ø 318 Aufrufe; „alte“ Bundesländer: 439 Aufrufe) als in den „alten“ Bundesländern – für Schnäppchenjäger durchaus einen Ausflug wert.
Privatinserate sind Angebotsgewinner
Gewerbliche Anbieter dominieren mit 86,8 Prozent das Gebrauchtwagenangebot auf mobile.de. Lediglich 13,2 Prozent aller Inserate auf der Plattform stammen von privaten Verkäufern. Diese Fahrzeuge sind im Schnitt 42,8 Prozent günstiger als gewerbliche Angebote. Am meisten zahlen müssen Käufer in Bayern (private Inserate) und Hamburg (Händlerinserate). Außerdem werden Angebote von Privatanbietern im Schnitt 76,5 Prozent häufiger geklickt als solche vom Händler – und wechseln dann doppelt so schnell den Besitzer (durchschnittliche Standtage bei Privatanbietern: 29, bei Händlern: 63).
Allerdings sind die privat angebotenen Fahrzeuge über alle Bundesländer hinweg im Schnitt auch circa doppelt so alt wie angebotene Händlerfahrzeuge. Die durchschnittlich ältesten Automodelle stehen bei Privatanbietern in Sachsen (117 Monate), die jüngsten bei Händlern in Bayern (47 Monate).
Motorrad-Hochburg Rheinland-Pfalz
Im Verhältnis zu den im jeweiligen Bundesland angebotenen Pkw gibt es in Rheinland-Pfalz (1:19,8), Bremen (1:20,2) und Baden-Württemberg (1:22,5) besonders viele Motorräder. Kaufinteressenten sollten Angebote aus Bremen auch aus einem anderen Grund besonders ins Auge fassen: Zweiräder waren hier zuletzt mit durchschnittlich 7.254 Euro am günstigsten – der durchschnittliche Preis sank gegenüber dem Vorjahresmonat (Dezember 2019) um 13,9 Prozent. Nach wie vor am teuersten sind Krafträder in Hamburg (9.108 Euro). Besonders großes Interesse an Harley Davidson, Triumph und Co. haben die Menschen in Sachsen-Anhalt: Hier werden Motorrad-Inserate mit durchschnittlich 622 Klicks am häufigsten aufgerufen, dicht gefolgt von Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils 593 Klicks).
Corona-Boom für Wohnmobile
Im Verlauf des Jahres 2020 sind Wohnmobile und Camper in Berlin im Schnitt 23,5 Prozent (47.254 Euro) teurer geworden, in Hamburg hingegen um 10,5 Prozent (37.332 Euro) günstiger. Über alle Bundesländer hinweg wurden die fahrbaren Ferienwohnungen im ersten Corona-Jahr anderthalb Mal öfter geklickt als im Jahr davor (plus 46,9 Prozent; 811 Inseratsaufrufe). Offensichtlich besonders kauffreudig waren Camping-Fans im Saarland (Ø 47,5 Standtage), in Sachsen-Anhalt (Ø 49,7 Standtage) und in Hamburg (Ø 50,4 Standtage). Mit durchschnittlich 66 Tagen standen Wohnmobile über alle Bundesländer hinweg 8,5 Prozent kürzer auf dem Hof der Händler als noch im gleichen Monat des Vorjahres.
Für das passende Angebot Ländergrenzen überschreiten
Im Dezember standen auf mobile.de mehr als 22.000 Oldtimer zum Verkauf. Den größten Anteil daran hatte Nordrhein-Westfalen (23,6 Prozent). Oldies sind in Sachsen-Anhalt am günstigsten (durchschnittlich 15.191 Euro), in Baden-Württemberg am teuersten (durchschnittlich 69.478 Euro). Für interessierte Grenzbereichsbewohner aus dem „Ländle“ lohnt sich daher ein Blick in den angrenzenden Freistaat: Bei vergleichbarem Angebot (Listings, Alter, Inseratsaufrufe) kosten Oldtimer in Bayern nur circa die Hälfte (57,3 Prozent) dessen, was in Baden-Württemberg für diese aufgerufen wird. Die ältesten Fahrzeuge stehen in Thüringen (Ø 44,5 Jahre), die „jüngsten“ mit 33 Jahren in Hamburg.
Insgesamt waren im Dezember 2020 knapp 1,5 Millionen gebrauchte Pkw auf mobile.de inseriert. Davon standen 85,5 Prozent in den „alten“ und 14,5 Prozent in den „neuen“ Bundesländern. Der durchschnittliche Gebrauchtwagen auf mobile.de kostet 21.061 Euro, ist fünf Jahre alt und wird 419 Mal geklickt.
[1] mobile.de Dashboard, Gebrauchtwagen in Deutschland, max. 240 Monate alt; max. 200.000 Kilometer Laufleistung; Betrachtungszeitraum Dezember 2019 – Dezember 2020
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