Gebrauchtwagenmarkt 2014: Stabile Marktlage und steigende Preise
- Preisniveau kontinuierlich über Vorjahreslevel
- Niedriger Ölpreis: Offroader mischen den Markt auf
- Optimismus trotz steigender Standtage zum Jahresende
2014 war ein erfolgreiches Jahr für den Gebrauchtwagenhandel. Während die Zahl der Besitzumschreibungen laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nahezu konstant blieb, zog speziell im zweiten Halbjahr der Durchschnittspreis über fast alle Segmente an und pendelte sich im Dezember bei 19.734 Euro ein. Das zeigt der mobile.de Automarkt-Report (mAR). Auch das verfügbare Angebot legte zum Jahresende wieder leicht zu. Besonders bei SUV und Geländewagen stockte der Handel angesichts des sinkenden Ölpreises deutlich auf. Gleichzeitig fanden die Offroader vergleichsweise schnell einen Käufer, wenn auch nicht mehr ganz so zügig wie vor einem Jahr.
Preisniveau kontinuierlich über Vorjahreslevel
„Das hohe Preisniveau hat den Gebrauchtwagenmarkt 2014 geprägt“, sagt Torsten Wesche, Leiter Händlervertrieb bei mobile.de. „Jeden Monat lag der Durchschnittspreis über dem Vorjahresniveau, im Dezember mit 19.734 Euro um 2,0 Prozent.“ Ein Trend, der sich ebenfalls über das gesamte Geschäftsjahr abzeichnete: Die Fahrzeuge werden immer jünger (-1,4 Prozent) und verzeichneten eine, wenn auch nur noch marginal, geringere Laufleistung (-0,4 Prozent). Dieser Trend ist bereits seit 24 Monaten zu beobachten.
Niedriger Ölpreis: Offroader mischen den Markt auf
Wie in den Vorjahren legte das Angebot im Dezember gegenüber dem Vormonat leicht zu (+0,3 Prozent). Ein Blick in einzelne Segmente bringt jedoch große Unterschiede zu Tage und macht deutlich, welche Autos derzeit besonders hoch in der Gunst der Käufer stehen. SUV, die das mit Abstand jüngste Segment bilden, verzeichneten im Dezember ein Angebotsplus von 22,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch bei den Geländewagen wurde die Zahl der verfügbaren Fahrzeuge um 7,3 Prozent gesteigert. „Die sinkenden Ölpreise machen die vergleichsweise durstigen SUV und Geländewagen jetzt auch für kostensensible Käufer interessant. Darauf reagiert der Handel schnell“, so Wesche. Beide Fahrzeugkategorien verkauften sich mit 85 bzw. 84 Standtagen fast so schnell wie die Spitzenreiter aus der oberen Mittelklasse (80 Standtage).
Auch bei der Betrachtung einzelner Modelle dominierten die Offroader: Mit nur 65 Standtagen verkaufte sich im Dezember kein Gebrauchter so schnell wie der Mercedes GLK. Auf dem zweiten Platz folgt der BMW X3 (66 Tage). Nach dem kompakten BMW 1er folgen Mercedes M-Klasse und Audi Q5 im Top-5-Ranking der Schnelldreher bei mobile.de.
Optimismus trotz steigender Standtage zum Jahresende
Im Gesamtmarkt legte das Standtageniveau vor dem Jahreswechsel leicht zu. So verkauften sich Gebrauchte im Mittel nach 89 Tagen (+2,2 Prozent). „Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Wert im Januar sinkt. Ich bin aber zuversichtlich, dass der Markt spätestens ab dem Frühjahr wieder an Dynamik gewinnt. Wir blicken optimistisch auf das kommende Jahr“, sagt Wesche. Auch die Branche ist zuversichtlich: Eine Umfrage unter bei mobile.de registrierten Händlern ergab, dass ungefähr die Hälfte von ihnen (49,9 Prozent) für 2015 mit gleichbleibenden oder sogar steigenden Umsätzen rechnet.
*Der mobile.de Automarkt-Report (mAR)
Jeden Monat analysiert der Geschäftsbereich Automotive Intelligence von mobile.de die Inserate von Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt und liefert in Form des mobile.de Automarkt-Reports (mAR) einen detaillierten Überblick über das aktuelle Marktgeschehen aus verschiedenen Blickwinkeln. In die Berechnungen gehen ausschließlich in Deutschland angebotene unfallfreie Fahrzeuge mit einer Laufleistung zwischen 1.000 und 200.000 km und einem maximalen Alter von zehn Jahren ein. Die Segmentierung erfolgt gemäß der Klassifizierung durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).
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