Gebrauchtwagenmarkt: Fahrzeugbestand wird jünger, aber teurer
- Sportwagen auf der Überholspur
- Handel setzt auf junge Gebrauchte mit wenig Laufleistung
- Mehr Nachfrage nach Kleinwagen, große Segmente stehen länger
- Konstant hohes Preisniveau
Sportwagen auf der Überholspur
Im Juni sank das Durchschnittsalter von Gebrauchtwagen. Im Schnitt waren die angebotenen Fahrzeuge 42,5 Monate alt (- 2,8 Prozent ggü. 06/2017) und auch die durchschnittliche Laufleistung fiel deutlich auf 53.283 km (- 5,5 Prozent ggü. 06/2017). Besonders Minis wurden jünger und mit weniger km auf der Uhr angeboten. Auch Sportwagen verzeichneten weniger Laufleistung (- 8,3 Prozent) und waren im Schnitt 4,2 Prozent jünger als vor einem Jahr – sie blieben aber mit 52 Monaten Durchschnittsalter das älteste und gleichzeitig teuerste Fahrzeugsegment. Sportler kosteten mit 71.915 Euro 7,1 Prozent mehr als im letzten Juni. Gleichzeitig waren sie neben Minis und SUV das einzige Segment mit wachsendem Angebot.
Handel setzt auf junge Gebrauchte
Insgesamt reduzierte der Handel den Bestand um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Speziell ältere Gebrauchte (5-10 Jahre) wurden seltener angeboten (- 13,1 Prozent), auch das Angbeot von 3- bis 5-Jährigen Fahrzeugen schrumpfte (- 9,1 Prozent). Die Anzahl an 1- bis 3-jährigen Fahrzeugen blieb hingegen nahezu stabil (- 1,1 Prozent) – sie machen etwa ein Drittel des Gesamtmarktes aus (30,4 Prozent). Zählt man die Jahreswagen hinzu, besteht der Händlerpool zu knapp 50 Prozent aus Fahrzeugen, die maximal drei Jahre alt sind. „Der Handel optimiert seinen Bestand mit sehr jungen Gebrauchten. Das ist ein Grund für das konstant hohe Preisniveau“, analysiert Torsten Wesche, Leiter Händlervertrieb mobile.de, die Marktsituation.
Mehr Nachfrage nach Kleinwagen, große Segmente stehen länger
Die Standtage lagen segmentübergreifend im Juni bei 98 Tagen – ein Plus von 8,1 Prozent ggü. dem Vorjahresmonat. Deutlich schneller als der Marktschnitt gingen Kleinwagen (86 Tage) vom Hof des Händlers – sie verkauften sich damit sogar etwas schneller als noch vor einem Jahr. Verhaltene Nachfrage verzeichneten Modelle der Oberklasse (114 Tage), gefolgt von SUV (109 Tage) und Utilities (108 Tage). Auch Fahrzeuge der oberen Mittelklasse standen fast 20 Prozent länger als noch im Sommer 2017. „Die Nachfrage nach den tendenziell dieselgeprägten Segmenten ist derzeit verhalten. Der Handel reagiert und reduziert das Angebot in diesen Klassen teils deutlich. Lediglich SUV werden häufiger angeboten, dafür stehen diese aber spürbar länger“, so Torsten Wesche und ergänzt: „Deutlich schneller als der Markt gehen momentan Klein- und Kompaktwagen.“
Konstant hohes Preisniveau
Ungeachtet dessen bewegt sich der Durchschnittspreis segmentübergreifend seit Monaten auf einem sehr hohen Niveau. Gebrauchte wurden im Juni 2018 mit durchschnittlich 23.315 Euro gehandelt – ein Plus von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Kein Segment fiel im Preis, teurer wurden insbesondere die Minis (+ 9,9 Prozent), Sportwagen (+ 7,1 Prozent) und SUV (+ 5,7 Prozent). Vergleichsweise stabil blieben Geländewagen (+ 1,9 Prozent), Utilities (+ 1,9 Prozent) und Obere Mittelklasse (+ 0,9 Prozent).
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