Gebrauchtwagenmarkt: Sommerflaute lässt Fahrzeuge länger stehen
- Sommerloch: Gebrauchtwagen verkaufen sich langsamer
- Stabile Preislage im August
- Gegen den Trend: Kleinwagen weiterhin Verkaufsschlager
- Top Ranking: Diese Kleinwagen verkaufen sich am schnellsten
Sommerloch: Gebrauchtwagen verkaufen sich langsamer
Saisontypisch stehen Gebrauchtwagen in den Sommermonaten länger – im Vergleich zum Vorjahr sogar satte 6 Tage (+ 8,0 Prozent). Mit 105 Standtagen sind Oberklassefahrzeuge Spitzenreiter und bleiben erheblich länger beim Händler als Fahrzeuge des Nachbarsegments – Wagen der Mittelklasse stehen im Mittel 88 Tage. „In den Urlaubsmonaten hat der Gebrauchtwagenmarkt wie immer an Fahrt verloren. Für den Autohandel ist es jetzt wichtig, den spätsommerlichen Endspurt einzuleiten“, so Torsten Wesche, Leiter Händlervertrieb bei mobile.de.
Stabile Preislage im August
Trotz rückläufiger Nachfrage klettern die Angebotspreise auf Rekordniveau. Aktuell kostet ein Gebrauchtwagen im Schnitt 22.389 Euro – das sind 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Preistreiber sind insbesondere Sportwagen mit 69.587 Euro
(+10,1 Prozent). In der Sommersaison besonders gefragt, ziehen Sportmodelle potenzielle Käufer der Oberklasse (59.772 Euro) an.
Gegen den Trend: Kleinwagen weiterhin Verkaufsschlager
Nach der oberen Mittelklasse sind Kleinwagen derzeit mit Abstand das gefragteste Segment. Sie bleiben mit 89 Standtagen drei Tage unter dem Gesamtdurchschnitt. „Das Preisniveau bei den Kleinwagen hat sich in den vergangen 12 Monaten nur marginal verändert und liegt im Mittel bei 11.327 Euro – das macht das Segment besonders attraktiv“, so Wesche. Die Nachfrage ist konstant hoch, das Angebot sinkt jedoch: Im August standen noch 105.131 Stadtflitzer bei Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt zum Angebot, das sind 7,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Auch bei Neuzulassungen verzeichnet das Kraftfahrt Bundesamtes (KBA) einen Rückgang bei den Kleinwagen.
Top-Ranking: Diese Kleinwagen verkaufen sich am schnellsten
Der Chevrolet Matiz ist momentan mit Abstand der günstigste Kleinwagen – im Schnitt kostet er 2.748 Euro. Das beschleunigt seine Nachfrage, womit er auch die Pole Position der kürzesten Standtage (72 Tage) für sich entscheidet. Besonders bemerkenswert: der Amerikaner wurde bereits 2010 aus dem Programm genommen und hat beim Euro-NCAP-Crashtest nur 2 von 5 Sternen gesammelt. Der Fiat Panda bleibt eine Konstante im Gebrauchtwagengeschäft und hält sich auf dem zweiten Platz. Den Verkaufsschlager gibt es mittlerweile in der 3. Generation – auch mit Allradantrieb. Der Nachfolger des Matiz, der Chevrolet Spark, landet auf dem dritten Rang. 2009 ging der Fünftürer in Serie und hat bereits mehrere Generationen durchlebt – allerdings ist er nahezu doppelt so teuer als sein Vorgänger. Hier alle Schnelldreher auf einen Blick:
Marke | Model | Ø-Preis in |
Inserate | Standtage |
Chevrolet | Matiz | 2.748 € | 254 | 72,4 |
Fiat | Panda | 4.956 € | 1.103 | 82,0 |
Chevrolet | Spark | 5.209 € | 460 | 83,8 |
Hyundai | I10 | 7.723 € | 1.432 | 85,1 |
Smart | ForTwo | 9.519 € | 8.365 | 85,9 |
Daihatsu | Cuore | 3.597 € | 54 | 89,8 |
Ford | Ka | 6.522 € | 1.725 | 90,1 |
Opel | Agila | 5.814 € | 318 | 90,4 |
VW | Fox | 3.615 € | 518 | 93,4 |
Toyota | Aygo | 7.303 € | 1.761 | 94,0 |
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