1. Juli 2020 8:36 am

Mehrwertsteuersenkung statt Innovationsprämie – für jeden Zweiten eine gute Alternative

Dreilinden/Berlin, 1. Juli 2020 – Ab heute gilt die reduzierte Mehrwertsteuer – von dieser profitieren auch Käufer von Pkw mit Verbrennungsmotoren. Für fast jeden Zweiten (48,7 Prozent) ist die befristete Steuersenkung eine gute Alterna­tive zur sogenannten Innovationsprämie, die für Stromer zwar erhöht, aber entgegen der Erwartungen der Automobilbranche nicht auf andere An­triebsarten ausgeweitet wurde. Die Innovationsprämie bildet jedoch für die Mehrheit der Befragten (61,3 Prozent) keinen zusätzlichen Anreiz für den Kauf eines E-Autos. Das ergab eine repräsentative Umfrage* im Auftrag von mobile.de, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt.

Keine Kaufprämie für Benziner oder Diesel, dafür mehr Rabatt beim Kauf eines E-Au­tos oder Hybriden – die „Innovationsprämie“ der Bundesregierung soll den Abverkauf von umweltfreundlichen Autos fördern. Tatsächlich findet hierzulande aktuell aber nur jeder Achte (12,6 Prozent) Gefallen an reinen Stromern. Bei Hybriden ist es immerhin jeder Sechste (16,0 Prozent). Jeder Dritte (36,9 Prozent) hingegen würde beim Auto­kauf einen Benziner bevorzugen. An der Einstellung zu Elektroautos ändert auch die Erhöhung der Kaufprämie nichts: 61,3 Prozent sind auch mit staatlicher Bezuschussung nicht bereit, sich ein E-Auto zu kaufen.

Attraktive Rabatte durch Senkung der Mehrwertsteuer
Für jeden zweiten Befragten (48,7 Prozent) hingegen ist die Senkung der Mehrwertsteuer eine gute Alternative zur Prämie – bei den 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 59,3 Prozent. Jeder fünfte (17,8 Prozent) derer, die in der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung keine adäquate Alternative zum staatlichen Rabatt sehen, findet, dass die staatliche Kaufprämie stattdessen auf Benzin- und Dieselfahrzeuge ausgeweitet werden sollte.

Umweltschutz beim Autokauf
Die Umfrage zeigt auch: Umweltschutz hat eine hohe Relevanz beim Autokauf. Jeder Zweite (60,5 Prozent) findet das Thema wichtig oder sehr wichtig. 17,3 Prozent möchten hierzulande emissionsfrei, 43,2 Prozent zumindest emissionsarm unterwegs sein. Zugleich gibt jeder Dritte (31,2 Prozent) an, beim Autokauf wenig bis gar nicht auf den Schutz der Umwelt zu achten. Doch obwohl tendenziell eher die Jüngeren bereit wä­ren, ein E-Auto zu kaufen, sind es die 45- bis 54-Jährigen, die das Thema Umwelt beim Autokauf am wichtigsten finden (66,2 Prozent).

Verbrenner vor allem bei Frauen beliebt
Während sich jeder zweite potenzielle E-Auto-Käufer (52,0 Prozent) für einen Klein­wagen entscheiden würde, ist es bei Benzinern oder Dieseln nur knapp jeder Dritte (33,1 Prozent). Für 34,6 Prozent sind stattdessen Mittelklasse-Verbrenner die erste Wahl. Überraschend: Vor allem unter den weiblichen Befragten ist der Verbren­nungsmotor beliebt. Jede zweite (52,8 Prozent) Frau würde sich bevorzugt für einen Benziner oder Diesel entscheiden. Unter den Männern sind es hingegen nur 29,7 Prozent. Wasserstoff- und Erdgasbetriebene Pkw liegen mit lediglich 6,4 Prozent beziehungs­weise 1,3 Prozent Befürwortern bei allen Befragten abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.

 

*Umfragebedingungen
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutsch­land GmbH, an der vom 29. bis 30. Juni 2020 1.014 Personen teilnahmen. Die Ergeb­nisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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