mobile.de Automarkt-Report: Auftakt 2015 – Der Gebrauchtwagenmarkt startet vielversprechend
- Verjüngung lässt Preisniveau bisherige Höchstmarke knacken
- Abverkauf etwas schneller als in den Vorjahren
- Geschäftserfolg braucht verstärktes Online-Engagement
Trotz des hohen Niveaus zum Jahresende 2014 konnte der Durchschnittspreis im Januar nochmals zulegen und erreichte mit 19.807 Euro einen neuen Höchststand. „Wir beobachten, dass in fast allen Fahrzeugsegmenten die Angebotspreise über den Jahreswechsel leicht gestiegen sind“, sagt Torsten Wesche, Leiter des Händlervertriebs bei mobile.de. Der Experte sieht primär zwei Gründe für diese Entwicklung: die seit längerer Zeit zu beobachtende Verjüngung und geringere Laufleistung der Fahrzeuge. Mit durchschnittlich 42,6 Monaten (–2,9 Prozent ggü. Vorjahresmonat; –2,1 Prozent ggü. Vormonat) waren Gebrauchte im Januar so jung wie seit 2011 nicht mehr. Auch die Tachos wiesen einen niedrigeren Stand auf. Über alle Segmente hinweg waren hier im Schnitt 55.092 Kilometer Laufleistung zu verzeichnen (–1,4 Prozent ggü. Vorjahresmonat; –1,3 Prozent ggü. Vormonat). Dies hängt auch mit der Zunahme von Jahreswagen zusammen. Ihr Anteil erhöhte sich um 4,6 Prozent gegenüber dem Januar 2014.
Abverkauf etwas schneller als im Vorjahr
Bei den Kunden scheint diese Entwicklung gut anzukommen. Zwar erhöhten sich die Standzeiten im Januar turnusgemäß (+ 6,9 Prozent ggü. Vormonat) – sie blieben jedoch leicht unter dem Vorjahresniveau (– 0,5 Prozent ggü. Jan. 2014). „Dies ist ein gutes Zeichen und spricht für einen stabilen Markt. Die Standzeiten im Januar fallen so kurz wie zuletzt vor zwei Jahren aus.
Gleichzeitig ist vor allem in den unteren Fahrzeugsegmenten (Minis, Kleinwagen, Kompakt- und Mittelklasse) zu beobachten, dass sich die Durchschnittspreise auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Datenziehung bewegen“, sagt Wesche. Am schnellsten handelten sich im Januar mit durchschnittlich 85 Tagen Fahrzeuge der oberen Mittelklasse.
Geschäftserfolg braucht verstärktes Online-Engagement
2015 gilt mehr denn je, sich deutlich breiter als bisher im Web aufzustellen. Und das insbesondere mit Blick auf zwei Aspekte: Reichweitengenerierung und Prozessoptimierung. So müssen Händler heute quasi omnipräsent im Internet sein, damit ihre Angebote auffindbar sind. Dies ist vielen Akteuren durchaus bewusst. Oft fehlt es aber an der Sensibilisierung dafür, dass die Anwesenheit allein noch nicht ausreicht, um Kunden zu gewinnen. „Schöne Fotos und ein attraktiver Preis genügen nicht, um mit potenziellen Käufern ins Gespräch zu kommen“, erklärt Wesche und ergänzt: „2015 werden primär diejenigen Erfolg haben, die im Internet mit Vertrauenswürdigkeit, Transparenz und besonderem Service überzeugen. Das gilt für den Handel mit Gebraucht- wie Neufahrzeugen gleichermaßen.“ Für den Vertriebsexperten von mobile.de hat dabei vor allem eines oberste Priorität: die qualifizierte und zügige Bearbeitung eingehender Leads. Um dies zu gewährleisten, sind strukturelle Anpassungen an die heutigen Anforderungen von größter Relevanz für jedes Autohaus. Händler müssen sich verstärkt darauf fokussieren, die Arbeitsweise im Autohaus auf die Nutzung der unterschiedlichen Online-Kanäle zuzuschneiden. Wesche: „Im Internet fällt die Entscheidung in Sekunden, ob sich der Besuch bei einem Händler lohnt oder nicht. Wer die Ansprüche der Konsumenten ignoriert, wird in diesem Jahr spürbar Probleme haben, Kunden zu gewinnen und die eigenen Umsatzziele zu erreichen.“
Der mobile.de Automarkt-Report (mAR)
Jeden Monat analysiert der Geschäftsbereich Automotive Intelligence von mobile.de die Inserate von Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt und liefert in Form des mobile.de Automarkt-Reports (mAR) einen detaillierten Überblick über das aktuelle Marktgeschehen aus verschiedenen Blickwinkeln. In die Berechnungen gehen ausschließlich in Deutschland angebotene unfallfreie Fahrzeuge mit einer Laufleistung zwischen 1.000 und 200.000 km und einem maximalen Alter von zehn Jahren ein. Die Segmentierung erfolgt gemäß der Klassifizierung durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).
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