Neuwagen für die Umwelt: Hälfte der Deutschen sieht Vorteile in einer Kaufprämie für Autos
Dreilinden/Berlin, 29. April 2020 – Ginge es nach Herstellern sowie einigen Landesregierungen soll die im Zuge der Corona-Krise stark gebeutelte Automobilwirtschaft vonseiten des Staates mit einer antriebsunabhängigen Kaufprämie für Neuwagen, ähnlich der E-Prämie, unterstützt werden. Dies solle zum einen die Wirtschaft stärken und zum anderen mit dem Austausch älterer Fahrzeuge durch neue und umweltfreundlichere Modelle die Energiewende vorantreiben. Einer repräsentativen Umfrage* von mobile.de zufolge sieht jeder Zweite (47 Prozent) hierzulande Vorteile in der Einführung einer solchen Prämie – doch nur knapp jeder fünfte Deutsche (18 Prozent) wäre auch bereit, sie in Anspruch zu nehmen.
Die mit der Corona-Krise einhergehenden Geschäfts- und Werksschließungen haben viele deutsche Bürger und Unternehmen in eine prekäre wirtschaftliche Situation gebracht – dennoch hat dies bei nur wenigen potentiellen Autokäufern bisher zu einer Änderung ihrer Kaufabsichten geführt: 14 Prozent der Deutschen planen derzeit die Anschaffung eines Autos. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) von ihnen hatten dies schon vor der Krise geplant, immerhin jeder Dritte (35 Prozent) hat diese Entscheidung erst kürzlich gefällt. Zwar wollen insgesamt 77 Prozent der Deutschen derzeit kein Auto kaufen, aber nur bei 9 Prozent beruht dieser Entschluss auf den Auswirkungen der grassierenden Pandemie.
Vorteile der Prämie: Umwelt- vor Eigeninteresse
Würde am 5. Mai beim Autogipfel im Bundeskanzleramt eine Kaufprämie für Neuwagen beschlossen, ließe sich immerhin jeder Zweite (51 Prozent), der infolge der Krise den geplanten Autokauf verschoben hatte, vom Gegenteil überzeugen. Nur 9 Prozent derer, die weder vor noch während der Krise einen Autokauf geplant hatten, würden mit einer entsprechenden Prämie eine Anschaffung in Erwägung ziehen. Insgesamt die Hälfte aller Deutschen (47 Prozent) sieht generell Vorteile in einer antriebsübergreifenden Kaufprämie:
- Förderung von umweltfreundlichen (geringerer CO2-Ausstoß) oder alternativen Antrieben zusätzlich zu E-Autos (25 Prozent)
- Möglichkeit der persönlichen Ersparnis beim Autokauf (17 Prozent)
- Stärkung der Automobilwirtschaft (16 Prozent)
38 Prozent halten nichts von einer Prämie. Die dafür benötigten Gelder sollten ihrer Meinung nach lieber in andere Bereiche investiert werden.
„Söder-Forderung“ von 10.000-Euro-Prämie realistisch?
Um wirklich zu überzeugen und einen Anreiz zum Kauf eines Neuwagens zu bieten, müsste eine Prämie für knapp ein Viertel der Deutschen (23 Prozent) bei deutlich über 5.000 Euro liegen. Immerhin 14 Prozent würden sich auch mit wenigstens 5.000 Euro zufriedengeben, lediglich 3 Prozent würden in einer Kaufprämie unter 3.000 Euro einen Anreiz für den Kauf eines Neuwagens sehen.
*Umfragebedingungen
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der vom 24. bis 27. April 2.052 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
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