Preisstabilität in Sicht? Gebrauchtwagen werden nur langsam teurer, Standtage legen zu
Die Sonne scheint, die Temperaturen klettern – die perfekte Zeit, um mit dem Sportflitzer auf Touren zu gehen. Wer jetzt Lust auf PS unter der Haube bekommt, muss allerdings tief in die Tasche greifen: Im April lag der Durchschnittspreis für Boliden bei 92.623 Euro, was einem Plus von 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nur der Preis für Minis stieg noch stärker (plus 19,1 Prozent).
Auch segmentübergreifend wurden die durchschnittlichen Angebotspreise im April im Vergleich zum Vorjahresmonat teurer – insgesamt um 6,3 Prozent auf 33.815 Euro (Gesamtmarkt auf mobile.de). „Mit Blick auf das vergangene Jahr sieht es trotz nach wie vor steigender Preise so aus, als würde sich der Markt nach turbulenten Zeiten wieder konsolidieren“, sagt Martin Fräder, Head of Sales bei mobile.de. „Wir haben 2022 die stärksten Anstiege seit Beginn unserer Auswertungen gesehen, teilweise bis zu 27,3 Prozent im Jahresvergleich, und das jeden Monat. Zwar steigen die Preise in diesem Jahr weiter, doch die Zuwachsrate wird kontinuierlich kleiner.“[1] Inwieweit dieser Trend sich als nachhaltig erweist, bleibt allerdings abzuwarten.
Standtage: Rückkehr zur Vor-Pandemie-Norm in Sicht
Aktuell stehen Gebrauchte im Schnitt 88,5 Tage, was im Jahresvergleich einer deutlichen Steigerung um mehr als ein Fünftel (plus 21,9 Prozent) entspricht. Fast doppelt so lange wie im Vorjahresmonat (plus 43,5 Prozent) stehen Vans, aber auch Geländewagen (plus 25,7 Prozent) und SUVs (plus 25 Prozent) warten deutlich länger auf einen neuen Besitzer. In Verbindung mit eher moderaten Preisanstiegen bedeutet das für die geländegängigen Segmente derzeit teilweise bescheidenes Geschäft, was auch an dem wachsenden Klimabewusstsein der Deutschen liegen könnte.
„Dass die Standtage nun im Vergleich zum letzten Jahr wieder steigen, ist fast nicht anders möglich, nachdem sie zuletzt auf Rekordtiefs gesunken waren“, sagt Martin Fräder. „Im April 2022 standen Gebrauchte im Schnitt 72,5 Tage auf dem Hof des Händlers – eine absolute Ausnahme in den letzten 10 Jahren.“ Im Mittel lagen die Standtage seit April 2013 bei einem Wert von etwa 91.
Die Auswertung beruht auf 629.470 von insgesamt rund 1,2 Millionen inserierten Pkw auf mobile.de, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt.
[1] Angebotspreise im Januar: plus 9,5 Prozent; Februar: plus 8,3 Prozent; März: plus 7,2 Prozent; April: plus 6,3 Prozent
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