22. März 2022 8:30 am

Spritpreis-Wahnsinn: So abhängig sind die Deutschen von ihrem Auto

Kleinmachnow/Berlin, 22. März 2022 – 2,24 Euro pro Liter müssen Autofahrer derzeit im Schnitt in Deutschland für den Liter Super bezahlen. Die Debatte um Spritpreise, mögliche Entlastungsmaßnahmen und Ursachenforschung ist in vollem Gange. Eine aktuelle Umfrage* von mobile.de, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt zeigt: 75,3 Prozent der Autofahrer hierzulande sind auf die Nutzung des Pkw im Alltag angewiesen. Trotz deutlich angestiegener Spritpreise gibt fast die Hälfte der Befragten (44,8 Prozent) an, ihr Auto nicht häufiger stehen lassen zu können. Ein möglicher „Tankstellen-Zuschuss“, wie er derzeit vom Bundesfinanzminister vorgeschlagen wird, könnte zumindest teilweise Erleichterung verschaffen, so knapp die Mehrheit der Autofahrer (47,9 Prozent).

Bei den aktuellen Spritpreisen schluckt die Autonation Deutschland. Als Entlastung für die Auto- und Lastwagenfahrer sind verschiedene Maßnahmenpakete im Gespräch: Insbesondere die FDP setzt sich für einen sogennanten „Tankstellen-Zuschuss“ ein. Immerhin fast die Hälfte der Autofahrer (47,9 Prozent) hierzulande hält das für sinnvoll, um zumindest ein bisschen Abhilfe zu schaffen. Für fast jeden Fünften (17,6 Prozent) wäre das sogar eine echte Hilfe. Allerdings würden 48,1 Prozent der befragten Pkw-Nutzer eher eine Entlastung bei der Kraftstoffsteuer begrüßen. Literrabatt an der Tankstelle (17,1 Prozent) und das Einfrieren des Benzinpreises (15,9 Prozent) könnten nachrangige Lösungen sein.

Geld sparen oder Umwelt schonen?
Autofahren geht aktuell ganz schön ins Geld. Auch wenn fast jeder zweite Autofahrer (44,8 Prozent) hierzulande trotz der gestiegenen Spritpreise nicht auf sein Auto verzichten kann – weil sie darauf angewiesen sind – denken einige über Alternativen nach. Vor allem der finanzielle Aspekt ist hierbei ausschlaggebend: 49 Prozent der Autofahrer würden ihr Auto lediglich stehen lassen, um Geld zu sparen. Der Umweltaspekt ist hingegen bei nur 16,0 Prozent ein echtes Argument. Trotzdem gibt jeder Dritte (33,3 Prozent) an, derzeit vermehrt über einen Wechsel zum alternativen Antrieb nachzudenken. Insbesondere Stromer (15,4 Prozent) und Hybride (9,1 Prozent) stehen hierbei zur Debatte.

Alltag geht nicht ohne Auto
Während es in den Innenstädten bereits eine Vielzahl von Mobilitätslösungen gibt, sind viele Teile Deutschlands weiterhin auf ein Auto angewiesen. Drei von vier Autofahrern (75,3 Prozent) hierzulande geben an, dass sie im Alltag auf die Nutzung des Pkw angewiesen sind. Kaum verwunderlich, denn die Hälfte (50,6 Prozent) nutzt das Auto entweder täglich oder mindestens 5-6 Mal die Woche. Fast jeder Dritte (29,5 Prozent) benötigt das Fahrzeug vorwiegend für Einkäufe oder als Transportmittel für die Familie. Allerdings gibt jeder vierte Autofahrer (24,8 Prozent) an, er sei auf sein Auto angewiesen, weil es in seinem Wohnort kaum oder keinen Nahverkehr gibt. 16,5 Prozent benötigen ihr Fahrzeug wiederum zur Ausübung ihres Berufs.

*Umfragebedingungen
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1.479 Personen, davon 1.186 Autofahrer, zwischen dem 17.03.2022 und 18.03.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Kategorisiert in: