Umweltschutz und Verkehr: Mehrheit der Deutschen setzt auf Selbstregulierung
Dreilinden/Berlin, 29. Mai 2019 – Beim Thema Umweltschutz verlassen sich die Deutschen nicht allein auf staatliche Regulierung: 76 Prozent wären bereit, ihr Verkehrsverhalten auch ohne Gesetzesvorlagen nachhaltiger zu gestalten. Vorstößen wie der City-Maut werden dabei besonders positive Attribute zugeschrieben. Das ergab eine bevölkerungsrepräsentative YouGov-Umfrage* im Auftrag von mobile.de. 61 Prozent der Befragten fordern vom Gesetzgeber besondere Aufmerksamkeit beim Thema Verkehrssicherheit. Lediglich bei der Debatte um allgemeine Tempolimits scheiden sich nach wie vor die Geister.
Die Ergebnisse der Europawahl zeigen, dass das Thema Umweltschutz in Deutschland einen hohen Stellenwert einnimmt. Auch in Bezug auf die Straßenverkehrsgesetzgebung wünschen sich über die Hälfte der Bundesbürger (53 Prozent) schärfere Regeln und Gesetze zum Schutz der Umwelt vonseiten der Regierung. Allerdings setzt sich die Eigenverantwortung durch: 76 Prozent der Befragten sind bereit, auch ohne Vorgabe ihr Verhalten zu ändern.
Top 3 freiwillige Einschränkungen zum Umweltschutz:
- Öfter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren (40 Prozent)
- Einhalten eines freiwilligen Tempolimits (35 Prozent)
- Meidung von Innenstädten mit dem Auto (33 Prozent)
Staat in der Pflicht beim Thema Sicherheit
61 Prozent der Deutschen wünschen sich einen stärkeren Fokus des Staates auf das Thema Verkehrssicherheit – hier sind allgemeingültige Regeln im Straßenverkehr besonders gefragt. Explizit wünschen sich 68 Prozent der Deutschen dabei härtere Strafen für Gaffer, 52 Prozent plädieren für Rechts-Abbiege-Assistenten und immerhin 37 Prozent halten eine Gesetzgebung für vorgegebene Sicherheitsmaßnahmen für Neuwagen wie Alkohol-Wegfahr-Sperren und Sensoren zur Müdigkeitserkennung für notwendig. Dass Hersteller hier in Zukunft selbst tätig werden erachtet jeder Zweite nämlich für unwahrscheinlich (49 Prozent).
City-Maut bringt Vorteile mit sich
London, Oslo und Stockholm machen es erfolgreich vor, auch in Deutschland ist sie ein Thema: die City-Maut. 68 Prozent der Befragten sehen grundsätzlich Vorteile in der Einführung einer City-Maut wie beispielsweise weniger Luftverschmutzung (38 Prozent), eine höhere Lebensqualität (34 Prozent) und eine geringere Lärmbelästigung (33 Prozent) durch ein reduziertes Verkehrsaufkommen.
Weiterhin Uneinigkeit beim Thema Tempolimit
Uneinig sind sich die Deutschen jedoch nach wie vor beim Thema Tempolimit auf deutschen Autobahnen: Jeder Zweite (50 Prozent) fände eine grundsätzliche Geschwindigkeitsbegrenzung wichtig, allerdings sprechen sich auch 42 Prozent dagegen aus. Und selbst die Diskussion spaltet die Republik: Jeder dritte Deutsche findet die Debatte notwendig, 28 Prozent halten sie für überflüssig. Weitere 9 Prozent finden sie unsachlich, 8 Prozent sogar verfahren – lediglich 6 Prozent der Deutschen erachten die Diskussion als zielführend.
Rauchverbot kommt nicht gut an
Übrigens: Würde das derzeit in Nordrhein-Westfalen diskutierte Rauchverbot in Autos bundesweit Gesetz, wäre circa ein Drittel der Raucher (29 Prozent) nicht bereit, sich daran zu halten. Fast jeder Zweite hingegen (45 Prozent) raucht ohnehin nicht im Auto, immerhin 14 Prozent würden sich von einem entsprechenden Gesetz davon abhalten lassen.
*Umfragebedingungen
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.071 Personen zwischen dem 22. und 24.05.2019 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
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