Verbrenner-Nation Deutschland: Mehr als die Hälfte der Autofahrer gegen Verbot von Benzinern und Diesel
Dreilinden/Berlin, 27. November 2020 – Die EU-Kommission plant mit der neuen Euro-7-Norm schärfere Abgasregeln für Neuwagen, die mit dem geplanten Inkrafttreten im Jahr 2025 faktisch das Aus für Verbrennungsmotoren bedeuten würden. Das sorgt bereits jetzt für hitzige Diskussionen: Hierzulande spricht sich jeder zweite Autofahrer (48,2 Prozent) gegen ein Verbot von Verbrennern aus. Das ergab eine repräsentative Umfrage* im Auftrag von mobile.de, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt. Allerdings gibt es auch deutliche Gegenstimmen – die andere Hälfte meint, dass es reglementierende Maßnahmen oder sogar Verbote vonseiten der Regierung geben müsse, um neuen Technologien zum Durchbruch zu verhelfen.
75,9 Prozent der deutschen Autofahrer fahren derzeit einen benzin- oder dieselbetriebenen Pkw. Wenig überraschend also, dass sich knapp jeder zweite Fahrer eines Verbrenners (49,3 Prozent) gegen ein Verbot ausspricht. Trotz allem: 41 Prozent aller Autofahrer geben an, für ein Verbot für Verbrennern zu sein. Jeder Vierte von ihnen (26,9 Prozent) plädiert für eine Einführung spätestens ab 2025, jeder Dritte (30,3 Prozent) ab spätestens 2030.
Noch dringlicher sieht es die Generation der 18- bis 34-Jährigen: Rund die Hälfte der jüngeren Bevölkerung (51,5 Prozent) ist generell für ein Verbot, nur jeder Dritte (32,1 Prozent) ist dagegen. 37 Prozent der Befürworter in dieser Altersklasse sind dafür, Benziner und Diesel spätestens in fünf Jahren von den Straßen zu verbannen.
Neue Technologien setzen sich von alleine durch
40,1 Prozent der Deutschen glauben, dass neue Technologien – dazu zählen alternative Antriebe und Innovationen wie beispielsweise E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe – sich von alleine durchsetzen, wenn die Bürger dafür bereit sind. Ein Drittel der Befragten (30,5 Prozent) zeigt sich in dieser Frage weniger klar: Zwar brauche es keine Ausschlüsse „veralteter“ Technologien, dennoch seien reglementierende Maßnahmen der Regierung wie Verbotszonen und Strafzahlungen dem Durchbruch der „Mobilität der Zukunft“ zuträglich.
Auch hier herrschen unterschiedliche Ansichten in den Altersgruppen: Während bei den 18- bis 34-Jährigen 60,1 Prozent für eine teilweise oder strikte Reglementierung und nur jeder Vierte (25,1 Prozent) gegen gesetzliche Verbote ist, sind es bei den über 55-Jährigen 48,4 Prozent, die allein an die Durchsetzungskraft der Technologie glauben und ein Eingreifen des Staates für nicht notwendig erachten.
E-Fuels statt E-Antrieb
Hätten die Befragten bei gleicher Umweltbilanz die Wahl zwischen einem Verbrenner mit E-Fuels und einem E-Auto, würde sich mehr als die Hälfte (55,9 Prozent) klar für den Verbrenner entscheiden. Nur jeder fünfte Autofahrer (20,4 Prozent) würde bei vergleichbaren CO2-Emissionen ein E-Auto vorziehen.
Übrigens: Im Falle eines faktischen Verbrenner-Verbots infolge strikter Abgasnormen würden sich 40,7 Prozent der Autofahrer auch jetzt noch ein Auto mit benzin- oder dieselbetriebenem Motor kaufen. Jeder Zehnte (9,7 Prozent) würde einen Verbrenner vor 2025 nur noch leasen, um ihn vor 2025 wieder abgeben zu können, 21,6 Prozent wollen nur noch ein Auto mit alternativem Antrieb fahren.
*Umfragebedingungen
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der vom 24. bis 25. November 1.076 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
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