Vom Universalauto zum Liebhaberstück: Ungebrochene Beliebtheit des Trabant
Dreilinden/Berlin, 30. September 2020 – Statussymbol, Fluchthelfer und Wegbereiter individueller Mobilität – viele Geschichten der deutschen Teilung und der Wendezeit sind untrennbar mit dem eigenen Auto verbunden. Der Trabant ist dabei zu einem der Symbole der DDR geworden. Zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung hat mobile.de, Deutschlands größter Fahrzeugmarkt, einen Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt und die damaligen Modelle geworfen und siehe da: Trabi und Co. erfreuen sich im Osten nach wie vor großer Beliebtheit.
Wer sich in der DDR ein Auto leisten konnte, fuhr höchstwahrscheinlich Trabant oder Wartburg und konnte innerhalb staatlicher Restriktionen ein Mindestmaß an individueller Mobilität leben. Heute sind Modelle dieser Marken oft Liebhaberstücke, die es überwiegend noch im ehemaligen Zielmarkt, den „neuen“ Bundesländern, zu kaufen gibt. Mehr als die Hälfte (51,7 Prozent) der Trabis und sogar fast 80 Prozent aller derzeit verfügbaren Wartburg stehen im Osten des Landes. Dabei sticht Sachsen mit dem insgesamt größten Angebot hervor: Circa jeder fünfte (17,8 Prozent) aller in Deutschland verfügbaren Trabis und sogar jeder dritte Wartburg (32,5 Prozent) stehen hier. Allerdings gibt es in der Bundesrepublik derzeit nur knapp 380 Fahrzeuge beider Marken – aus den ehemaligen „Volkswagen“ sind echte Liebhaberstücke geworden.
Die Fan-Gemeinden der beiden „Ossis“ hingegen befinden sich gleichermaßen im Westen wie im Osten. Während sich sowohl Trabant als auch Wartburg im Vergleich zum Gesamtmarkt besonders großer Beliebtheit erfreuen (Trabant plus 110,9 Prozent mehr Inseratsaufrufe ggü. Durchschnitt; Wartburg plus 193 Prozent mehr Inseratsaufrufe ggü. Durchschnitt), punktet die „Rennpappe“ mit durchschnittlich 932 Klicks im Osten (plus 18,3 Prozent ggü. dem Westen), Inserate mit Wartburgs hingegen werden mit durchschnittlich mehr als 1.360 Klicks 21,6 Prozent häufiger im Westen angesehen.
Ost vs. West: Gebrauchtwagen in Deutschland heute
Wirft man heute einen Blick auf die „neuen“ und „alten“ Bundesländer und vergleicht die Anzahl der inserierten Pkw, deren Durchschnittspreise sowie Inseratsaufrufe, sieht man: Auch mehr als 30 Jahre nach dem Fall der Mauer gibt es noch immer deutliche Unterschiede auf dem Gebrauchtwagenmarkt. So kosten gebrauchte Pkw in den ostdeutschen Bundesländern durchschnittlich 7,7 Prozent weniger als im Rest des Landes. Dafür sind diese im Vergleich zum Westen aber auch 8,3 Prozent älter und haben rund 12,2 Prozent mehr Kilometer auf der Uhr. Und: „Wessis” sind deutlich klickfreudiger als „Ossis”: 332 Mal werden Inserate im Osten im Schnitt pro Monat aufgerufen, 26,1 Prozent weniger als im Westen (450).
Datenquelle: Das mobile.de Dashboard
Das mobile.de Dashboard ermöglicht aufgrund der großen Datenmenge repräsentative Aussagen über den Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland. Es gibt Auskunft darüber, wie sich Preis, Angebot und Alter der Fahrzeuge entwickeln oder wie groß das Interesse für bestimmte Segmente oder Modelle ist. Die Daten der Meldung beziehen sich auf Gebrauchtwagen in Deutschland im August 2020; max. 240 Monate alt; max. 200.000 km Laufleistung (Auswertung Trabant 348-744 Monate alt; Auswertung Wartburg 348-768 Monate alt).
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